Sachkundeprüfung Sicherheitsdienst – alles, was Sie wissen müssen!

Wer im Sicherheitsdienst arbeiten möchte, wird dort mit einer Reihe sensibler Themen und Aufgaben konfrontiert. Die hohen Anforderungen dieser Branche verlangen von den Tätigen nicht nur ein umfangreiches Fachwissen, sondern auch eine besondere persönliche Eignung. Um diese festzustellen, gibt es die sogenannte Sachkundeprüfung.

Relevanz und Inhalt der Sachkundeprüfung?

Im Rahmen der Sachkundeprüfung wird ein Nachweis über Sach- und Fachkenntnisse zu einem bestimmten Beruf geliefert. Dadurch wird sichergestellt, dass die geprüfte Person alle Voraussetzungen für den Einsatz im Dienst erfüllt. Die Prüfung findet häufig nach einem umfangreichen Unterrichtsprogramm statt und stellt sicher, dass alle Absolventen ausreichend vorbereitet auf den Berufsalltag sind.

Sachkundeprüfungen werden in sensiblen oder hoch anspruchsvollen Branchen angewendet. Neben der Sicherheitsbranche finden diese Prüfungen beispielsweise auch für Berufskraftfahrer, Finanzanlagenvermittler, im Versicherungsgewerbe und im Handel mit frei verkäuflichen Arzneimitteln statt. Die Prüfung wird durch die Industrie- und Handelskammern (IHK) durchgeführt. Grundsätzlich können alle Berufe betroffen sein, die eine Erlaubnis durch die IHK benötigen.

Es gibt weitere Zwecke, denen eine Videoüberwachung dienen kann. Falls von eigenen Mitarbeitern Sicherheitsprobleme ausgehen, werden diese dokumentiert. Durch die Aufnahmen können Abläufe bei der Zulieferung von Waren aufgezeichnet werden. Das kann zu einem transparenten und effizienten Arbeiten beitragen. In einigen Fällen setzen Unternehmen Videoaufnahmen ein, um Prozesse zu automatisieren und Arbeitskraft besser einzusetzen. Im Alltag passiert dies dort, wo sie im Supermarkt an einer Selbstzahlkasse bezahlen und aufgenommen werden. Ein Beispiel aus der smarten Industrieproduktion des Digitalen Zeitalters: Aufnahmen können erfassen, wie viele Materialien zugeliefert werden. Solche Informationen können in die Steuerung von Produktionsprozesse einfließen.

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Gesetzliche Regelungen

In manchen Arbeitsfeldern sind gesetzliche Regelungen über die Sachkundeprüfung festgehalten. Für die Sicherheitsbranche bzw. das Bewachungsgewerbe ist die Prüfung nach § 34a Gewerbeordnung (GewO) vorgeschrieben. Ob eine Prüfung stattfinden wird oder nicht, liegt also nicht in Hand des Unternehmens oder des Ausbilders.

Was erwartet Sie in der Prüfung?

Im Rahmen der Sachkundeprüfung soll festgestellt werden, dass sich die Ausgebildeten fortan für die Ausübung des Berufes eignen. Die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst beinhaltet dabei etwa Themengebiete wie Kenntnisse der rechtlichen Grundlagen und Umgang mit Menschen, insbesondere in Gefahrensituationen.

Voraussetzungen für die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Voraussetzungen für die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Für die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst gibt es im Grunde nur drei Voraussetzungen:

  1. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
  1. Sie müssen die deutsche Sprache gut in Wort und Schrift beherrschen.
  1. Sie müssen ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen können.

Erfüllen Sie diese Voraussetzungen steht einer Teilnahme an der Prüfung grundsätzlich nichts im Weg. Die Teilnahme an einem entsprechenden Unterrichtsprogramm ist zwar möglich, aber keinesfalls verpflichtend.

Unterricht – Vorbereitungen auf die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Zur Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst haben Sie grundsätzlich zwei Optionen: Sie bereiten sich allein vor oder Sie nutzen ein Unterrichtsprogramm von einer entsprechenden Schule.

Für die eigeneständigen Vorbereitungen gibt es Lehrmaterialien und Bücher, die Sie erwerben können. Die Anschaffungskosten sind niedriger als die Kosten für die Kursteilnahme, sodass Sie mit dieser Methode Geld sparen können. Je nachdem, welche und wie viele Materialien Sie besorgen, müssen Sie mit etwa 50 bis 100 Euro rechnen. Allerdings sind Sie selbst dafür verantwortlich, die thematischen Inhalte aufzuarbeiten. Das Lernen in der Gruppe unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers kann dabei ein großer Vorteil sein. Generell sollten Sie mindestens einige Wochen zur Vorbereitung nutzen. Die Dauer hängt von der Intensität Ihrer Vorbereitung ab.

Die Tests sind für alle Teilnehmer gleich – egal, mit welcher Lernmethode Sie sich vorbereitet haben. Überlegen Sie sich daher genau, ob sich ein Kurs für Sie lohnen könnte. Neben den Kursen vor Ort gibt es heutzutage auch eine Reihe guter Online-Angebote, mit denen Sie sich ausbilden lassen können. In beiden Fällen schwanken die Kosten (und die Qualität der Ausbildung) erheblich je nach Anbieter. Informieren Sie sich daher gründlich und vergleichen Sie die entsprechenden Angebote.

Inhaltlicher Umfang der Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Inhaltlich werden Sie insbesondere mit den folgenden Themenfeldern konfrontiert:

– Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (einschließlich Datenschutzrecht)

– Gewerberecht und Inhalte des Bürgerlichen Gesetzbuchs

– Straf- und Verfahrensrecht (inklusive Umgang mit Waffen)

– Menschenkenntnisse und Umgang mit Menschen (insbesondere Konfliktverhalten, Verhalten in Gefahrensituationen, Deeskalationstechniken und interkulturelle Kompetenzen)

– Unfallverhütung

– Grundlagen der Sicherheitstechnik

– Spezielle Produktkenntnisse

Die Wissensgebiete sind exemplarisch in § 34a GewO festgelegt und umfassen alle Themenbereiche, die im Arbeitsalltag in der Sicherheitsbranche Relevanz haben.

Ein Beispiel: Arbeiten Sie in der Sicherheitsbranche, werden Sie möglicherweise in Großveranstaltungen eingesetzt. Hier werden Themenfelder wie Datenschutzrecht (Fotografieren, Filmen, etc.) sowie der Umgang mit Menschen (vor allem Deeskalationstechniken und Gefahrenprävention) sehr wichtig.

Ablauf und Kosten der Prüfung

Für die Prüfungen sind die unterschiedlichen Handelskammern zuständig, sodass sich die Details von Ort zu Ort leicht unterscheiden können. Zwar decken alle Prüfungen thematisch dieselben Gebiete ab, dennoch kann es zu kleineren Unterscheidungen kommen.

Ablauf der Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Die Sachkundeprüfung wird in der Regel in eine schriftliche und eine mündliche Prüfung unterteilt. Die Prüfungen beginnen meist mit dem schriftlichen Teil. Dabei werden Sie eine Reihe von Fragen – häufig Single oder Multiple Choice Fragen – beantworten müssen. Die Fragen decken möglichst alle Themengebiete ab. Im Rahmen eines Kurses wird Ihnen möglicherweise ein Fragenkatalog zum Üben zur Verfügung gestellt. Dieser beinhaltet eine Vielzahl von Fragen, aus denen eine Auswahl in der Prüfung abgefragt werden. Da es in der Regel eine Vielzahl von Teilnehmern gibt, nimmt die Prüfung häufig den ganzen Tag in Anspruch. Überwiegend beginnt der schriftliche Teil am Vormittag. Die mündlichen Prüfungen finden dann am Nachmittag statt. Unter Umständen müssen Sie sich auf Wartezeiten einstellen.

Nach bestandener schriftlicher Prüfung werden Sie zur mündlichen Prüfung zugelassen. In der mündlichen Prüfung werden Szenarien abgefragt, die im Arbeitsalltag tatsächlich vorkommen können. Häufig handelt es sich dabei um schwierige Situationen, damit Sie auf die besonders problematischen Fälle vorbereitet werden. Welche Inhalte genau geprüft werden, hängt jedoch von der IHK ab. In der mündlichen Prüfung werden Sie unter Umständen in Kleingruppen von zwei bis vier Personen getestet. Dies ist normalerweise abhängig von der Teilnehmerzahl und der Kapazität der IHK.

Um die Prüfungsteile zu bestehen, müssen Sie meist mindestens 50 % inhaltlich richtig beantworten. Das gilt sowohl für den schriftlichen als auch den mündlichen Teil.

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Klingt machbar – allerdings liegt die Durchfallquote der Prüfung dennoch bei 60 %. Nehmen Sie die Vorbereitungen daher unbedingt ernst. Falls Sie dennoch durchfallen, können Sie die Prüfung beliebig oft wiederholen. Ihnen wird also die Zukunft in der Sicherheitsbranche durch eine missglückte Prüfung nicht gleich verbaut. Allerdings zieht sich der Prozess dadurch stark in die Länge und auch die Kosten erhöhen sich.

Prüfungskosten – womit müssen Sie rechnen?

Die Prüfung allein kostet zwischen 250 und 500 Euro. Der genaue Preis ist ebenfalls von der Handelskammer abhängig. Die Preistabellen lassen sich meist online auf der Webpräsenz Ihrer Handelskammer finden.

Zusätzlich zu den Prüfungskosten können Kosten für die Kursteilnahme oder die Unterrichtsmaterialien, sowie die Anfahrt zur Prüfung anfallen. Diese Kosten müssen Sie jedoch nicht zwingend allein tragen. Je nach Situation ist finanzielle Unterstützung durch den (bestehenden oder zukünftigen) Arbeitsgeber oder durch die Bundesagentur für Arbeit möglich. In selteneren Fällen bezahlen sogar Kunden die Prüfung beim Einsatz von Wachpersonen, sofern der Kunde den Nachweis explizit wünscht.

Wenn Sie eine Position im Sicherheitsdienst anstreben und konkret einen Arbeitgeber in Aussicht haben, lohnt sich definitiv ein Gespräch über die Prüfungskosten. Außerdem kann der Prüfungstermin als Arbeitszeit bewertet werden (insbesondere bei Aufgabenwechsel in einer Sicherheitsfirma relevant).

Fazit: Die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst

Die Sachkundeprüfung im Sicherheitsdienst liefert einen wichtigen Nachweis über die Eignung einer Person für die sensible und anspruchsvolle Arbeit der Branche. In der Sicherheitsbranche ist dieser Nachweis sogar gesetzlich vorgeschrieben. Daher führt kein Weg an der Prüfung vorbei. Die Kosten können Sie je nach Vorbereitung und Absprachen mit dem Arbeitgeber oder Institutionen wie der Bundesagentur für Arbeit jedoch überschaubar halten.

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